Die biologische Vielfalt ist ein wesentlicher und stabilisierender Bestandteil sowohl von Landschaften als auch von Ökosystemen. Biodiversität bezieht sich dabei auf die Vielfalt der Lebensräume, der Arten und der genetischen Variabilität, wobei die ersten beiden Komponenten (Lebensräume und Arten) für die räumliche Forschung von zentraler Bedeutung sind. Momentan lässt sich ein rascher Rückgang der biologischen Vielfalt beobachten. Von den etwa acht Millionen bekannten Pflanzen- und Tierarten weltweit ist rund eine Million vom Aussterben bedroht. Um diese negativen Trends bis 2030 umzukehren, arbeitet das IÖR u.a. an lokalen Schutz- und Aufwertungsstrategien. Darüber hinaus werden neue Steuerungsansätze für Politik und Verwaltungen entwickelt, analysiert und bewertet, z.B. zur Entwicklung kommunaler Biodiversitätstrategien. Auch Potenziale und Hemmnisse für die Wiederherstellung der Biodiversität (Biodiversity Restoration) sowie deren qualitative Verbesserung (Biodiversity Net Gain) stehen im Fokus der Forschung. Es werden Strategien und Instrumente identifiziert, die auf die jeweiligen Lebensräume (Stadt, Land) zugeschnitten sind. Darüber hinaus werden im Rahmen des IÖR-Forschungsdatenzentrums (IÖR-FDZ) neue Ökosystem-/Biodiversitätsindikatoren, Benchmarks, Bewertungsinstrumente und Landschaftsszenarien entwickelt. Gezeigt werden soll, wie Wechselwirkungen zwischen Stadt und Land gestaltet werden können, um Biodiversitätsziele zu erreichen, und wie wir zu einer Stadtentwicklung beitragen können, die auf dem Gedanken der Ökosuffizienz – also der Energie- und Materialeinsparung beruht.
Wolfgang Wende will die Rolle von Raumplanung sowie Stadt- und Landschaftsplanung für den Schutz und die Entwicklung von Biologischer Vielfalt stärken.
Sophie Meier beschäftigt sich vorrangig damit, welche Landschaften und Ökosysteme Wildbienen als Lebensraum brauchen und inwieweit Ökosysteme zur Bestäubung und damit zur Nahrungsmittelproduktion beitragen
Juliane Albrecht analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen zum Schutz der biologischen Vielfalt und arbeitet an Vorschlägen zu deren Weiterentwicklung.
Ralf-Uwe Syrbe untersucht die vielfältigen Werte, die Landschaften und Ökosysteme für uns Menschen haben können, um sie zu erhalten und ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern. Mit solchen Methoden werden Lösungen erarbeitet, wie zum Beispiel Flüsse, Stadtquartiere oder auch Landwirtschaftsflächen vielfältiger zu gestalteten sind und damit nachhaltiger nutzbar werden.
Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.