Konferenz "Reallabore – ExperimentierRäume für den Weg in eine nachhaltige Gesellschaft"

Datum: 11. und 12. April 2024
Ort: Deutsches Hygiene-Museum Dresden


Themenstrang

Reallabore als transdisziplinäres Forschungsformat


Pia Laborgne, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel (KAT)
M.Sc. Philip Bernert, Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS)
 

Thema: Reallabore stellen ein Forschungsformat für transformative und transdisziplinäre Forschung dar mit der dreifachen Zielsetzung des Generierens von Forschungswissen, der Erreichung von Praxis- und von Bildungszielen. Dabei sehen sich in Reallaboren Forschende "kumulativen Herausforderungen" (Defila&Di Giulio 2018: 24) gegenüber: gleichzeitig interdisziplinär, transdisziplinär und transformativ zu sein stellt besondere Anforderungen an das Ausbalancieren der Ziele angesichts von Ressourcen und Realitäten sowie an die Prozessgestaltung. Insbesondere zwischen den Forschungs- und Praxiszielen kann dabei ein Spannungsfeld entstehen, außerdem können Reflexion und das Erreichen der Forschungsziele im Reallaboralltag leicht untergehen.

Weitere Herausforderungen betreffen die Anerkennung der Ergebnisse dieser Forschung, die oft nicht zu den traditionellen Standards guter Forschung passt, und die vielfältigen Rollen und damit einhergehenden Anforderungen an die in Reallaboren Forschenden.
Der Themenstrang lädt zu einem Erfahrungsaustausch zum Umgang mit diesen Herausforderungen in der Reallaborforschungspraxis aber auch den Potentialen des Formats Reallabor für die Forschung ein.
Sie soll u. a. folgende Fragen und Themen besonders adressieren:

Herausforderungen, Prozessgestaltung, Wissensgenerierung:

  • Wie können Reflexion von Prozess und Ergebnissen mit Blick auf transdisziplinäre Forschung im Reallaboralltag konsequent und sinnvoll mitgedacht und realisiert werden?
  • Wie gestaltet sich das Spannungsfeld zwischen Forschungs- und Praxiszielen in Reallaboren und wie gelingt ein gutes Ausbalancieren und gegenseitiges ‚befruchten‘?
  • Wie erfolgt eine gute Integration unterschiedlicher Wissensbestände in der Reallaborforschung? wie kann Transfer von Wissen aus der Praxis in die Wissenschaft und aus der Wissenschaft in die Praxis gut gelingen?
  • Wie kann sichergestellt werden, dass die erforderliche Qualität der Prozesse und Ergebnisse in Bezug auf das Generieren von Forschungswissen erreicht werden, und wie kann Vorbehalten gegenüber den erzielten Ergebnissen in der Wissenschaft begegnet werden?
  • Gerechtigkeit und Ethik in transdisziplinärer Forschung, Grenzen des ethischen Forschens in realweltlichen Kontexten
  • Akteurskonstellationen und Fragen des Involviertseins in der Reallaborforschung: Praxisakteure als Ko-Forscher*innen?

Methoden und Kompetenzen, gute Praxis:

  • Wie können ko-produktive Forschungsprozesse gelingen und zwischen Forschung und Praxis sowie zwischen Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Politik & Verwaltung und Wirtschaft Dialoge auf Augenhöhe ermöglicht werden?
  • Herausforderung Rollenvielfalt: "Wissenschaftler*in, Moderator*in, Knowledge Broker*in, Mediator*in, Aktivist*in?!": Rollen und Kompetenzen für Wissenschaftler*innen in transdisziplinärer Forschung (auch Institutionalisierung von Qualifizierungsangeboten und Wissenstransfer)
  • Reallabore als kreativer Raum für Methodenvielfalt in der Forschung: Partizipative Formate, Kunst, Storytelling, Theater und Musik …

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.