Städte und Regionen der Zukunft planen

Im Jahr 2050 werden 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Im gleichen Jahr soll Deutschland klimaneutral sein. Das bringt vielfältige Herausforderungen mit sich. Städte sehen sich einem hohen Siedlungsdruck gegenüber. Die verfügbare Fläche muss für Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Mobilität und Erholung klug aufgeteilt werden. Wohn- und Arbeitsraum müssen ressourcenschonend geschaffen werden. Eine leistungsfähige und zugleich nachhaltige Verkehrsinfrastruktur wird benötigt. Zudem müssen Städte der Zukunft an Bedingungen angepasst sein, die durch den Klimawandel verursacht werden, d.h. sie müssen widerstandsfähig gegenüber Hitzeperioden, Starkregen und Hochwasser sein.

Abseits der Metropolen kämpfen Regionen mit Strukturwandel u.a. durch Abwanderung, Überalterung oder die Energiewende. Herausforderungen ergeben sich dabei sowohl auf der sozio-ökonomischen, der sozial-ökologischen und der kulturellen Ebene. Strukturwandel kann aber auch Chancen bieten. Wie also kann ein gelingender Strukturwandel unterstützt und befördert werden? Inwiefern können planerische Strategien und Instrumente den Transformationsprozess unterstützen? Wie können bestehende Quartiere, Städte und Regionen dauerhaft lebenswerte und nachhaltige Orte werden?

Um Städte und Regionen der Zukunft vorausschauend zu planen bedarf es grundlegenden Wissens, Daten sowie Analyse- und Planungswerkzeugen. Das IÖR stellt zum einen Erkenntnisse und Daten zu Gebäudebestand, Flächenverbrauch sowie -potenzialen (z.B. Baulandreserve, Innenentwicklungspotenziale, Solarpotenziale) zur Verfügung. Es entwickelt Instrumente für die Analyse und Planung, z.B. innerstädtischer Mobilität. Darüber hinaus forscht das IÖR aber auch an Politikinstrumenten, die den äußerst komplexen Herausforderungen gewachsen sind.

Expert*innen

Markus Egermann beschäftigt sich mit der Frage, wie die kommunale Planung (Verkehrsplanung, Stadtplanung, Umweltplanung usw.) die aktuellen Transformationsprozesse in der Gesellschaft mit gestalten kann. In den kommenden Jahren soll damit die Fähigkeit erhöht werden, die großen sozial-ökologischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewältigen.

Robert Knippschild ist Raumplaner und befasst sich insbesondere mit Klein- und Mittelstädten sowie mit vom Strukturwandel betroffenen Regionen. Er betrachtet die sich hier überlagernden demografischen, sozio-ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Dynamiken integriert. Zur Revitalisierung von Städten und Quartieren sowie zum Umbau im Bestand kommen formelle und informelle Planungsinstrumente zum Einsatz.

Stefanie Rößler beschäftigt sich mit Zielen, Maßnahmen und Steuerungsinstrumenten der Stadterneuerung mit einem besonderen Augenmerk auf die Entwicklung der grünen Infrastruktur. Für eine nachhaltige Stadt ist es zentral, die Potenziale bestehender Stadtquartiere zu erkennen und zu stärken und diese zu dauerhaft lebenswerten Orten zu entwickeln.

Gerd Lintz untersucht die regionalen politisch-planerischen Prozesse, in denen über die Erhaltung, Rückgewinnung und ökologische Aufwertung von Freiräumen entschieden wird. Erkenntnisse über erfolgreiche Freiraumpolitik können zum einen von Akteuren innerhalb der Prozesse genutzt werden. Zum anderen ergeben sich Hinweise zur gezielten Gestaltung der institutionellen Rahmenbedingungen, unter denen die Akteure interagieren.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.