URBAN-NBS

Städtische Grünstrukturen für biologische Vielfalt – Integrierte Strategien und Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung von Biodiversität in Städten

Frisch erschienen: Arbeitshilfe zur Erstellung kommunaler Biodiversitätsstrategien

Sie trägt den Titel "Mehr biologische Vielfalt in Städten und Gemeinden – Eine Arbeitshilfe zur Entwicklung kommunaler Biodiversitätsstrategien".

Die Arbeitshilfe richtet sich an amtliche und ehrenamtliche Akteur*innen des Naturschutzes und der Stadtentwicklung, an Kommunalpolitiker*innen sowie interessierte Bürger*innen. Sie vermittelt Grundlagenwissen und gibt Hinweise, wie Kommunen eine Biodiversitätsstrategie erstellen und umsetzen können. Praxisbeispiele veranschaulichen mögliche Schritte und Prozesse. Die Broschüre zeigt außerdem auf, welchen Nutzen Kommunen von mehr biologischer Vielfalt in der Stadt haben können und was bei der Erstellung einer Biodiversitätsstrategie beachtet werden sollte. Sie skizziert zudem mögliche Vorgehensweisen, auch für kleinere Kommunen mit begrenzten Ressourcen, enthält Empfehlungen und Anregungen, aber auch einige Mindestanforderungen, die bei der Erarbeitung einer kommunalen Biodiversitätsstrategie helfen können.

Projektbeschreibung

Problemstellung

Städte tragen eine hohe Verantwortung für den Erhalt und die Förderung von Biodiversität und damit für die lokale Umsetzung der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt (NBS). Auch wenn es in vielen Städten Ansätze gibt, Biodiversität zu fördern, fehlt es oft an übergreifenden Strategien, die insbesondere einen gesamtstädtischen Ansatz verfolgen und auch den Innenbereich berücksichtigen. Der aktuelle Kenntnisstand zu urbaner Biodiversität findet noch zu wenig Beachtung in der Praxis. Defizite in der Anwendung und Umsetzung des Wissens zeigen eine Lücke zwischen Wissenschaft und Praxis auf.

Ziel

Im Rahmen des Projekts wurden allgemeine Handlungsempfehlungen für Kommunen und konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der NBS im urbanen Raum entwickelt. Im Mittelpunkt standen dabei die Grünstrukturen im dicht bebauten und intensiv genutzten Innenbereich der Städte.

Forschungsfragen des Vorhabens

Wie können kommunale Biodiversitätsstrategien dem Rückgang der biologischen Vielfalt im urbanen Raum entgegenwirken? Wie lassen sich dabei die Herausforderungen der praktischen Umsetzung mit Blick auf gegebenenfalls konkurrierende städtische Nutzungsansprüche beachten und mögliche Defizite hinsichtlich der Eignung und Anwendung des naturschutzfachlichen und planerischen Instrumentariums überwinden? Wie lässt sich die Lücke zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischer Umsetzung hinsichtlich urbaner Biodiversität schließen?

Methodik

Aufbauend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur urbanen Biodiversität und zur Rolle von Ökosystemleistungen (ÖSL), einer Analyse planerischer und finanzieller Handlungsmöglichkeiten und des gegenwärtigen Umsetzungsstandes der NBS in Kommunen wurden Grundlagen zur Erstellung kommunaler Biodiversitätsstrategien erarbeitet. Die drei Forschungspartner traten dabei in einen kontinuierlichen Diskurs mit den beteiligten Praxispartnern, aber auch mit weiteren kommunalen Akteuren. Die beiden Praxispartner (Städte Bielefeld und Heidelberg) erarbeiteten gemeinsam mit den Forschungspartnern exemplarisch Eckpunkte für gesamtstädtische Biodiversitätsstrategien und setzten diese in Form konkreter Maßnahmen in Erprobungsräumen um. Die Umsetzungsmaßnahmen ebenso wie die Entwicklung von Biodiversitätsstrategien wurden von einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit zur Akzeptanzbildung und Integration wichtiger Akteure flankiert. Aus den Erfahrungen der Projektpartnerstädte und weiterer Städte aus dem Bündnis "Kommunen für biologische Vielfalt" wurde eine Arbeitshilfe entwickelt, die auch andere Städte dabei unterstützt, kommunale Biodiversitätsstrategien zu entwickeln.

Ergebnisse

Ein wesentliches Ergebnis ist die Broschüre "Mehr biologische Vielfalt in Städten und Gemeinden – Eine Arbeitshilfe zur Erstellung kommunaler Biodiversitätsstrategien", die bundesweit auch anderen Städten zur Verfügung steht. Neben der Broschüre wird zu folgenden Themen zusätzlich informiert: Erfassung und Analyse der Ausgangssituation, Handlungsfelder,  Finanzierung, Monitoring und Evaluation,  Instrumentenportfolios. Die beiden Umsetzungspartner, die Städte Bielefeld und Heidelberg, haben exemplarisch Eckpunkte für ihre jeweiligen kommunalen Biodiversitätsstrategien erarbeitet und in Erprobungsräumen konkrete Maßnahmen umgesetzt.

Gemeinsam gefördert durch BMUB/BfN und BMBF

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.