ATRAKTIV

Aufbau Transformativer Kapazitäten zur Aktivierung regionaler Innovationssysteme

Aktuelles

Erste überregionale Zusammenführung der empirischen Ergebnisse im Projekt ATRAKTIV

Bei sommerlichen Temperaturen versammelte sich die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen des Projektes ATRAKTIV zur Klausurtagung im August in Zittau.

Innerhalb der drei Tage in den Räumlichkeiten der Hochschule Zittau/Görlitz stellten die einzelnen Vertreter*innen erste empirische Erkenntnisse aus ihren Modellregionen vor. Dieser Austausch ermöglichte es, die empirischen Daten erstmals zusammenzuführen und dadurch sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten zwischen den Regionen herauszuarbeiten.

Zudem wurde basierend auf den geteilten empirischen Ergebnissen der begriffliche Rahmen des Projektes analysiert und bearbeitet. Zentraler Aspekt war die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Verständnissen von Innovation und Transformation in den spezifischen Fallregionen.

Die in Zittau gesammelten Vorüberlegungen und Erkenntnisse bilden somit eine wichtige Grundlage für das nächste institutsübergreifende Gesamttreffen, das im November in Leipzig am Institut für Länderkunde stattfinden wird. Dort werden die bisherigen Ergebnisse weiter diskutiert und in den größeren Kontext des Projekts eingebettet. Die Tagung in Zittau stellt somit einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum überregionalen Vergleich des Innovationsgeschehens in den vier Modellregionen dar.

Die Arbeitsgruppe "empirische Methoden" des Projekts ATRAKTIV bei der Klausurtagung im August 2024 in Zittau:
Bild 1 (v. l. n. r.) Alexandra von Brunn (ISInova), Sabine Marr (IÖR), Artem Korzhenevych (IÖR), Franziska Görmar (IfL), Leonie Liemich (HSZG) und Katrin Martens (HU Berlin)
Bild 2 (hintere Reihe v. l. n. r.) Sabine Marr (IÖR), Renke Scholz (HSZG), Alexandra von Brunn (ISInova), Raffael Hermann (HSZG) und (vordere Reihe v. l. n. r.) Franziska Görmar (IfL), Katrin Martens (HU Berlin), Leonie Liemich (HSZG), (Quelle: S. Marr)


Projektbeschreibung

Problemstellung

Die Originalität der Forschungsidee im Projekt liegt in der Konzeption eines erweiterten Bezugsrahmens zur Erfassung und Bewertung regionaler Innovationssysteme. Dazu führt das Vorhaben das Konzept der transformativen Innovationssysteme ein, mit dem neue Anforderungen an die Innovationspolitik einhergehen, die im Zuge des Projekts herausgearbeitet werden sollen. Transformativ sind Innovationssysteme aus unserer Sicht dann, wenn Neuerungen die hervorgebracht werden, einen Beitrag zu einer fundamentalen gesellschaftlichen Veränderung in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung leisten können. Hier stützen wir uns insbesondere auf die in der Transitionsforschung entwickelten Modelle zu "transformativen sozialen Innovationen" bzw. allgemein "transformativen Innovationen" sowie dem Konzept der "transformativen Kapazitäten".

Ziele

Das Projekt hat drei Hauptziele. Erstens, möchte sich das Projekt vom tradierten Verständnis von Strukturschwäche und (ökonomischer) Innovationsfähigkeit lösen und einen neuen, breiteren Bezugsrahmen schaffen, der sich auf den missionsorientierten Verständnis der Innovationssysteme orientiert. Zweitens, möchte es anhand von und in Zusammenarbeit mit vier als "strukturschwach"  gekennzeichneten Regionen empirisch prüfen, welche Innovationsmuster und -dynamiken  entsprechend des entwickelten Rahmens in diesen Regionen vorhanden und wie sie zu bewerten/zu messen sind. Drittens, möchte es darauf aufbauend konkrete Governanceansätze, Methoden und Instrumente entwickeln, die Regionen dabei unterstützen, ihre Transformativen Kapazitäten zu erhöhen und regionale nachhaltigkeitsorientierte Innovationssysteme zu aktivieren und zu stärken.

Forschungsfragen

Welche Merkmale unterscheiden transformative von nicht-transformativen Innovationssystemen und wie lässt sich die gesellschaftliche Innovationsfähigkeit zur Gestaltung des transformativen Wandels bestimmen? Wie unterscheiden sich die Merkmale solcher Systeme in "strukturschwachen" Regionen? Welche räumlichen und zeitlichen Innovationsmuster und -dynamiken von transformativen Innovationssystemen lassen sich identifizieren und welche Rolle spielen endogene und kontextuelle Faktoren in den ausgewählten Regionen?

Methodik

Einführung und Entwicklung des Konzepts des transformativen regionalen Innovationssystems. Integration von Ansätzen aus vier Bereichen: Transformationsforschung, Innovationsgeographie, Soziologie und Forschung zu alternativen Engagement- und Unternehmensstrukturen. Anwendung und Test des integrativen Ansatzes auf vier periphere Regionen in Deutschland mit Methoden der Transformationsforschung.

Publikationen

Martens, K., Hanisch, M. and Rogga, S. (2023): Ressourcenbündelung durch Kooperation - der Weg zur nachhaltigen Transformation ländlicher Räume?!, Circular Economy. Kreisläufe schließen. Ressourcenverbrauch reduzieren, ASG (2023/03), pp. 53–57.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.