Strukturwandel Lausitz: Welche Szenarien für eine länderübergreifende Zusammenarbeit sind vorstellbar?

In einer weiteren politikberatenden Handreichung analysiert das IÖR im Rahmen des BMBF-Projektes "Transformation Lausitz" die gegenwärtige Situation der länderübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Brandenburg und entwickelt drei denkbare Szenarien für eine vertiefte Kooperation im Strukturwandel.

Im Ausschuss für Regional­entwicklung des Sächsischen Landtages waren kürzlich Prof. Dr. Robert Knippschild und Dr. Sebastian Heer vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) als Sachverständige eingeladen. Gegenstand der Anhörung war die länderübergreifende Zusammenarbeit von Sachsen und Brandenburg hinsichtlich des Strukturwandels in der Lausitz.  Die Wissenschaftler des IÖR präsentierten den Parlamentariern drei denkbare Szenarien. Eine vertiefte Darstellung des Vorgestellten findet sich in einer nun veröffentlichten Handreichung (Policy Brief). Sie analysiert die gegenwärtigen Rahmenbedingungen, beschreibt grundlegende Anforderungen an eine funktionsfähige länderübergreifende Abstimmung und formuliert präzise Prämissen für das Funktionieren der ausgearbeiteten Szenarien.

Besonderen Wert legten Prof. Knippschild und Dr. Heer bei der Entwicklung der Szenarien darauf, dass diese passfähig zu den tatsächlich vorfindbaren Gegebenheiten sind. Konkret bedeutet das, für eine vertiefte Kooperation der beiden Länder ausschließlich bereits existierende Grundstrukturen für kooperierenden Kombinationen in Betracht zu ziehen. Auch werden unterschiedliche politische Ebenen und Funktionslogiken auseinander gehalten. Dementsprechend wurde ein ‚fachpolitisches‘, ein ‚regionalpolitisches‘ sowie ein ‚parlamentarisches‘ Kooperationsszenario skizziert. Wichtig ist den Wissenschaftlern hervorzuheben, dass es sich bei den entworfenen Szenarien um komplementäre Varianten handelt, die funktional problemlos kombiniert werden können. Die entworfenen Szenarien mit ihren unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen – parlamentarisch, regionalpolitisch, fachpolitisch – sind bewusst auf unterschiedlichen Ebenen der Willensbildung bzw. Facharbeit angesiedelt sind und bringen damit unterschiedliche Akteure zusammen, binden unterschiedliche politische bzw. fachliche Ressourcen in ihre Zusammenarbeit ein sowie adressieren unterschiedliche institutionelle Interessen.

Download
IZS Policy Brief Nr. 6 "Szenarien länderübergreifender Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Brandenburg“

Kontakt im IÖR/IZS
Prof. Dr. Robert Knippschild, R.Knippschildioer@ioer.de
Dr. Sebastian Heer, S.Heerioer@ioer.de

Mehr erfahren

Hintergrund
Im Projekt "Wissenschaftliche Begleitung der Transformation in der Lausitz" untersucht das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR), vertreten durch das Interdisziplinäre Zentrum für transformativen Stadtumbau (IZS) in Görlitz, die Herausforderungen und Potenziale des Strukturwandels für die Zukunft der Region. Hierbei werden auf wissenschaftlicher Basis Vorschläge für die Organisation einer gelingenden Transformation erarbeitet. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis September 2022 gefördert.

Internetseite des Projektes

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.