Das Projektteam im IÖR sieht die gewonnenen Daten als ersten Schritt zu einer besseren Planung der Energiegewinnung an Gebäuden. "Die Daten müssen an den konkreten Standorten noch durch genauere Analysen spezifiziert werden. Aber sie geben doch einen Eindruck davon, welche großen Potenziale in bauwerksintegrierter Photovoltaik schlummern. Vor allem mit Blick auf die Ziele zur CO2-Einsparung sind das wichtige Ansatzpunkte", erklärt Martin Behnisch. Auch mit Blick auf die Verkehrswende und die Herausforderungen der E-Mobilität sei es sinnvoll, mehr saubere Energie in den Städten zu gewinnen. Darüber hinaus gebe es auch Vorteile für den Umweltschutz. "Jedes Photovoltaik-Modul, das wir an einer Hausfassade installieren, hilft dabei, Natur und kostbaren Boden zu schonen, denn es macht den Bau flächenintensiver Solarparks überflüssig."
Kontakt im Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR)
Dr. Martin Behnisch, E-Mail: M.Behnischioer@ioer.de
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Originalpublikationen des IÖR
Behnisch, M.; Münzinger, M.; Poglitsch, H.: Die vertikale Stadt als solare Energiequelle? Theoretische Flächenpotenziale für bauwerksintegrierte Photovoltaik und Abschätzung der solaren Einstrahlung. In: Transforming Cities (2020) 4, S. 62-66.
Behnisch, M.; Münzinger, M.; Poglitsch, H.; Willenborg, B.; Kolbe, T. H.: Anwendungsszenarien von Geomassendaten zur Modellierung von Grünvolumen und Solarflächenpotenzial. In: Meinel, G.; Schumacher, U.; Behnisch, M.; Krüger, T. (Hrsg.): Flächennutzungsmonitoring XII mit Beiträgen zum Monitoring von Ökosystemleistungen und SDGs. Berlin: Rhombos, 2020, S. 251-261 (IÖR-Schriften 78).
Poglitsch, H.; Hartmann, A.; Schwarz, S.; Hecht, R.; Eisenlohr, J.; Ferrara, C.; Behnisch, M.: Eine Frage des Flächensparens: Wo können 1 Milliarde Photovoltaik-Module in Deutschland installiert werden?. In: Meinel, G.; Schumacher, U.; Behnisch, M.; Krüger, T. (Hrsg.): Flächennutzungsmonitoring X. Flächenpolitik – Flächenmanagement – Indikatoren. Berlin: Rhombos, 2018, S. 133-142 (IÖR Schriften 76).
Weiterführende Studien des Fraunhofer ISE (Projektleitung) zur Relevanz von Photovoltaik im Zuge der Energiewende
Sterchele, P.; Brandes, J.; Heilig, J.; Wrede, D.; Kost, C.; Schlegl, T.; Bett, A.; Henning, H.-M.: Wege zu einemklimaneutralen Energiesystem: Die deutsche Energiewende im Kontext gesellschaftlicher Verhaltensweisen. Freiburg, 02.2020.
Henning, H.-M.; Palzer, A.: Was kostet die Energiewende? Wege zur Transformation des deutschen Energiesystems bis 2050. Freiburg, 2015.
Hintergrund
Im Projekt Standard-BIPV (Entwicklung einer vorgefertigten Standard-BIPV-Fassade für ausgewählte Bauwerkskategorien in Deutschland) identifizieren die Projektpartner geeignete Bauwerkskategorien, die mit vorgefertigten und standardisierten BIPV-Fassaden renoviert werden können, und setzen eine erste Umrüstung beispielhaft um. Es geht zum einen darum, besonders geeignete Bauwerkstypen mit einem hohen Flächenpotenzial zu identifizieren. Zum anderen werden im Zuge des Projektes Photovoltaik-Fassadenelemente entwickelt, die sich durch eine kostengünstige für die Massenproduktion geeignete Konstruktion, eine einfache Montage und elektrotechnische Installation sowie ein hohes Maß an Ästhetik auszeichnen.
Projektpartner sind das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) (Projektleitung); U. I. Lapp GmbH, Stuttgart; NICE Solar Energy GmbH, Schwäbisch Hall; IWE Innovativer Werkstoffeinsatz GmbH & Co. KG, Greifswald; IAB-Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH; GES Gebäude- und Energiesysteme GmbH, Korbußen, ARMOR solar power films GmbH, Kitzingen sowie das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR), das in enger Kooperation mit dem Lehrstuhl für Geoinformatik der TU München (Prof. Thomas H. Kolbe) unter anderem für die geodatenbasierte Untersuchung der Flächenpotenziale sowie der Solareinstrahlungsanalysen verantwortlich zeichnet.
Das Projekt mit einer Laufzeit von Januar 2017 bis März 2021 wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert (Förderkennzeichen 0324063). In einem Folgeprojekt werden die Themen bis August 2023 weitergehend untersucht.
Weitere Informationen auf der Internetseite des Projektes