Mehr als 100 Akteur*innen aus Wissenschaft und Praxis nahmen am 23. und 24. September an der IÖR-Jahrestagung im Deutschen Hygiene-Museum Dresden teil. Unter der Überschrift "Raum & Transformation" widmeten sie sich Fragen des gesellschaftlichen Wandels. Welche Rolle spielen Raum und räumliche Entwicklungen sowie Raumplanung beim tiefgreifenden Wandel zu mehr Nachhaltigkeit, der dringend erforderlich ist? Dies war die zentrale Frage der Tagung.
Passende Denkanstöße lieferten Keynote-Vorträge aus dem IÖR und von renommierten Wissenschaftler*innen der Transformations- und Raumwissenschaften. Neben Prof. Dr. Marc Wolfram, Direktor des IÖR und Dr. Jessica Hemingway vom IÖR sprachen Prof. Dr. Antje Bruns von der Universität Trier und Prof. Dr. Bernhard Truffer von der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag) in der Schweiz und thematisierten unterschiedliche Aspekte des Tagungsthemas.
Erstmals fand die IÖR-Jahrestagung an zwei Tagen statt und bot nationalen und internationalen Teilnehmenden Gelegenheit, ihre Forschung und praktischen Arbeiten im Themenfeld zu präsentieren. Gelegenheit boten 25 Sessions, die vom klassischen Vortragsformat bis hin zu innovativen "Speed Talk"-Sessions und einem Planspiel reichten. Dabei wurde in vier verschiedenen Themenstränge vorgetragen und diskutiert:
- Mensch-Natur-Beziehungen in sub-/urbanen Räumen
- Mehrebenen-Governance und räumliche Planung
- Metabolismen und Zirkularität in Stadt und Region
- Räumliche Visualisierung und Modellierung von Transformationen
Neu im Programm waren außerdem verschiedene Aktivitäten unter freiem Himmel. Bei Exkursionen in den Großen Garten wurden so zum Beispiel zwei Citizen Science-Projekte vorgestellt. Zum einen präsentierten Forschende des IÖR die meinGrün-Webapp, die in den vergangenen drei Jahren mit Unterstützung der Bevölkerung und der Pilotstädte Heidelberg und Dresden entwickelt wurde. Auch Forschende des Helmholtz-Zentrums Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) stellten bei ihrem Workshop „Nachtlichter zählen“ eine bürgerwissenschaftlich entwickelte App vor. Bei einer Kräuterführung mit dem Dresdner Tom Zschaage ließ sich erkunden, welche Wildkräuter sich im Großen Garten finden lassen.