Rückblick: IÖR-Jahrestagung 2021

Unter der Überschrift "Raum & Transformation" nahm die Jahrestagung des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) am 23. und 24. September 2021 Aspekte des gesellschaftlichen Wandels und die Rolle, die Raum und Raumwissenschaften dabei spielen in den Blick. Die Fachtagung fand in neuem Format statt. Sie wurde flankiert durch weitere Veranstaltungen für junge Forschende und die Dresdner Bevölkerung.

Mehr als 100 Akteur*innen aus Wissenschaft und Praxis nahmen am 23. und 24. September an der IÖR-Jahrestagung im Deutschen Hygiene-Museum Dresden teil. Unter der Überschrift "Raum & Transformation" widmeten sie sich Fragen des gesellschaftlichen Wandels. Welche Rolle spielen Raum und räumliche Entwicklungen sowie Raumplanung beim tiefgreifenden Wandel zu mehr Nachhaltigkeit, der dringend erforderlich ist? Dies war die zentrale Frage der Tagung.

Passende Denkanstöße lieferten Keynote-Vorträge aus dem IÖR und von renommierten Wissenschaftler*innen der Transformations- und Raumwissenschaften. Neben Prof. Dr. Marc Wolfram, Direktor des IÖR und Dr. Jessica Hemingway vom IÖR sprachen Prof. Dr. Antje Bruns von der Universität Trier und Prof. Dr. Bernhard Truffer von der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag) in der Schweiz und thematisierten unterschiedliche Aspekte des Tagungsthemas.

Erstmals fand die IÖR-Jahrestagung an zwei Tagen statt und bot nationalen und internationalen Teilnehmenden Gelegenheit, ihre Forschung und praktischen Arbeiten im Themenfeld zu präsentieren. Gelegenheit boten 25 Sessions, die vom klassischen Vortragsformat bis hin zu innovativen "Speed Talk"-Sessions und einem Planspiel reichten. Dabei wurde in vier verschiedenen Themenstränge vorgetragen und diskutiert:

  • Mensch-Natur-Beziehungen in sub-/urbanen Räumen
  • Mehrebenen-Governance und räumliche Planung
  • Metabolismen und Zirkularität in Stadt und Region
  • Räumliche Visualisierung und Modellierung von Transformationen

Neu im Programm waren außerdem verschiedene Aktivitäten unter freiem Himmel. Bei Exkursionen in den Großen Garten wurden so zum Beispiel zwei Citizen Science-Projekte vorgestellt. Zum einen präsentierten Forschende des IÖR die meinGrün-Webapp, die in den vergangenen drei Jahren mit Unterstützung der Bevölkerung und der Pilotstädte Heidelberg und Dresden entwickelt wurde. Auch Forschende des Helmholtz-Zentrums Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) stellten bei ihrem Workshop „Nachtlichter zählen“ eine bürgerwissenschaftlich entwickelte App vor. Bei einer Kräuterführung mit dem Dresdner Tom Zschaage ließ sich erkunden, welche Wildkräuter sich im Großen Garten finden lassen.

Fotos: Anna-Maria Schielicke/IÖR-Media
Weitere Foto-Eindrücke finden sich auf der Internetseite der IÖR-Jahrestagung.

Rahmenprogramm für Forschende und interessierte Bürger*innen

Die IÖR-Jahrestagung wurde von weiteren Veranstaltungen flankiert, die sich an zum einen an junge Forschende und zum andere an lokale Akteur*innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sowie ein breites Publikum richteten.

Am 21. September veranstaltete das IÖR gemeinsam mit dem Leibniz-Forschungsnetzwerk "Wissen für nachhaltige Entwicklung" einen Synthese-Workshop zum Thema "Wie Bürger*innen, Kommunen und Wissenschaft gemeinsam Zukunftsräume erproben und gestalten". Bei diesem Workshop tauschten sich Vertreter*innen der acht Zukunftsstädte aus, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung in Phase 3 seines Wettbewerbes "Zukunftsstadt" fördert. Außerdem nahmen Partner des Netzwerks Reallabore der Nachhaltigkeit an der Veranstaltung teil.

Am 22. September brachte die Autumn School der Dresden Leibniz Graduate School (DLGS) junge Wissenschaftler*innen zusammen. Sie präsentierten und diskutierten ihre Forschungsarbeiten zum Thema „Space & Transformation“. Außerdem hatten sie Gelegenheit, sich mit erfahrenen Wissenschaftler*innen auszutauschen, darunter Julia Leventon (CzechGlobe), James Evans (Manchester University) und Marc Wolfram (IÖR).

Am Abend des 22. September waren Interessierte zur Diskussionsreihe "Zurück oder Zukunft? Wie wir in Dresden leben wollen" eingeladen. Im fünften Jahr in Folge ging die Veranstaltungsreihe der Frage nach, wie die Stadt im Jahr 2030 und danach aussehen könnte. Am Vorabend der IÖR-Jahrestagung stand dabei die Frage "Wem gehört die Stadt?" im Mittelpunkt. Den Impulsvortrag hielt Anna Ditges, Regisseurin des Films "Wem gehört die Stadt – Bürger in Bewegung". Weitere Teilnehmende der Podiumsdiskussion waren Stefan Szuggat, Amtsleiter Stadtplanungsamt Dresden, und Sarah Urban vom Konglomerat e. V. Dresden. Ein Videomitschnitt der Veranstaltung steht demnächst auf der Internetseite des Deutschen Hygiene-Museums zur Verfügung: https://www.dhmd.de/digitales/mediathek-veranstaltungsarchiv/zurueck-oder-zukunft/

Save the date und Hintergrund

Die nächste IÖR-Jahrestagung findet am 22. und 23. September 2022 statt.

Die IÖR-Jahrestagung ist ein Ort für inter- und transdisziplinären Austausch. Sie richtet sich mit ihren Fragen sowohl an Wissenschaftler*innen als auch an Praktiker*innen. Neben Mitarbeitern*innen aus den Forschungsbereichen des IÖR liefern wichtige Protagonist*innen der nationalen und europäischen Transformations- und Raumforschung Impulse für die IÖR-Jahrestagung.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.