Landschaftliche Schönheit messbar gemacht

Die Schönheit von Landschaften ist eines der am schwierigsten zu erfassenden und zu bewertenden Schutzgüter im Naturschutz. Wie diese Bewertung gelingen kann, hat Silvio Hildebrandt in seiner Dissertation untersucht. Im Juli hat er sie erfolgreich verteidigt.

Für seine Arbeit mit dem Titel "Landschaftliche Schönheit als intuitives Konstrukt – Entwicklungen und Vergleich bundesweiter Bewertungsmodelle für das Landschaftsbild" nutzte Silvio Hildebrandt eine große Anzahl von zufällig ausgewählten Landschaftsfotos aus ganz Deutschland. Zu diesen lagen aus einer Umfrage mit 3.557 Teilnehmenden rund 44.000 subjektive Bewertungen zur Schönheit der jeweiligen Landschaftsausschnitte vor. Aus diesen Bewertungen hat Silvio Hildebrandt Faktoren abgeleitet, die eine Landschaft in den Augen der Menschen als besonders schön oder weniger schön erscheinen lassen. Als schön empfinden viele Menschen zum Beispiel offene Gras- und Heidelandschaften. Technische Anlagen wie Strommasten und Windräder hingegen lassen Landschaften weniger schön erscheinen. Mit Hilfe dieser Indikatoren hat Silvio Hildebrandt schließlich die Bewertungen zu den einzelnen Fotoausschnitten auf die Gesamtfläche Deutschlands übertragen. Damit gelingt erstmals flächendeckend eine empirische Bewertung des Landschaftsbildes. Diese Ergebnisse lassen sich in Zukunft für die konkrete Landschaftsentwicklung nutzen.

Betreut wurde die Dissertation von Professor Wolfgang Wende, Forschungsbereichsleiter im IÖR und Inhaber des Lehrstuhls für Siedlungsentwicklung an der TU Dresden, sowie von Professor Michael Roth, Lehrstuhl für Landschaftsplanung, insbesondere Landschaftsinformatik an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen.

Wissenschaftlicher Kontakt im IÖR
Prof. Dr. Wolfgang Wende, E-Mail: W.Wendeioer@ioer.de

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