Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) und das Korea Research Institute for Human Settlements (KRIHS) wollen künftig noch enger zu Aspekten regionaler und urbaner Nachhaltigkeitstransformationen zusammenarbeiten. Ende Oktober haben beide Einrichtungen ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Durch das MoU soll ein langfristiger Wissensaustausch entstehen, der beide Länder bei der Gestaltung zukunftsfähiger Lebensräume unterstützt.
IÖR stärkt Kooperation mit KRIHS in Südkorea
Bei einem Online-Treffen am 29. Oktober haben Dr. Gyo-Eon Shim, Präsident des südkoreanischen KRIHS und Professor Marc Wolfram, Direktor des IÖR in Dresden, ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Die Kooperationsvereinbarung untersetzt die bereits seit mehreren Jahren bestehenden Kontakte zwischen beiden Institutionen und ist Basis einer angestrebten langfristigen Partnerschaft für gemeinsame Forschung und den Austausch im Bereich nachhaltiger Raum- und Stadtentwicklung ein. Ziel der Zusammenarbeit ist die Bündelung der Expertisen beider Institute, um innovative Ansätze für die nachhaltige Transformation von Regionen, Städten und Stadtquartieren zu fördern.
Beide Institute bringen umfangreiche Erfahrung in der Entwicklung und Umsetzung von Strategien zur Anpassung an den Klimawandel und zum Schutz der Umwelt ein. Zu den Schwerpunkten der geplanten gemeinsamen Arbeiten zählen unter anderem die klimaangepasste Entwicklung von Städten sowie die Forschung zu Umweltrisiken für Städte und Regionen, ebenso wie zu Kreislaufwirtschaft u.a. im Bausektor. Einen weiteren Schwerpunkt wird der Austausch zum Einsatz von Geodaten und intelligenten Rauminformationssystemen (GeoAI) für eine nachhaltige Raumentwicklung bilden.
IÖR und KRIHS wollen künftig verstärkt in gemeinsamen Projekten forschen. Außerdem beinhaltet die Kooperation die Planung und Durchführungen gemeinsamer Konferenzen und Fachveranstaltungen sowie gegenseitige Forschungsaufenthalte von Wissenschaftler*innen. So arbeitet aktuell bereits Dr. Seungman An vom KRIHS als Gastwissenschaftler am IÖR. Noch bis Februar 2025 forscht der Landschaftsplaner und -architekt am IÖR zu Anpassung von Städten an sich verändernde klimatische Bedingungen. Sein Ziel ist es, eine Methodik zu entwickeln, mit der die Auswirkungen gebauter, aber auch „grüner“ Elemente auf das Stadtklima schnell und leicht analysiert werden können.
Das Korea Research Institute for Human Settlements (KRIHS) ist ein staatlich geförderter Think Tank. Das KRIHS ist dem Nationalen Forschungsrat für Wirtschafts-, Geistes- und Sozialwissenschaften im Büro des Premierministers angegliedert und in etwa vergleichbar mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Deutschland. Die knapp 400 Beschäftigten des KRIHS forschen zu nachhaltiger Landnutzung, Naturschutz und Ressourcenmanagement. Auf Seiten des KRIHS wird die Kooperation mit dem IÖR vom angegliederten Global Development Partnership Center (GDPC) getragen. Das Zentrum unterstützt Entwicklungsländer durch Politikberatung sowie internationale Forschung und Wissensvermittlung bei ihrer räumlichen Entwicklung.
An der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung nahmen neben Dr. Gyo-Eon Shim, Präsident des KRIHS, und Professor Marc Wolfram, Direktor des IÖR, auf beiden Seiten weitere Forschende teil. Auf Seiten des KRIHS waren dies: Dr. Youn Hee Jeong (Direktorin des Global Development Partnership Center und Kontaktperson für die Kooperation), Dr. Eunji Choi (wissenschaftliche Mitarbeiterin, GDPC), Dr. Eunmo Yang (wissenschaftliche Mitarbeiterin, GDPC), Jiin Nam (Wissenschaftlerin, GDPC). Das IÖR war vertreten durch: Dr. Marco Neubert (Senior-Wissenschaftler und Kontaktperson für die Kooperation), Prof. Dr. Wolfgang Wende (Leiter Forschungsbereich „Landschaft, Ökosysteme und Biodiversität“), Dr. Georg Schiller (Leiter Forschungsgruppe „Anthropogene und Natürliche Ressourcen“) und Prof. Dr. Jochen Schanze (Leiter Knowledge Integration Hub).
Wissenschaftlicher Kontakt im IÖR
Dr. Marco Neubert, E-Mail: M.Neubert@ioer.de
Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.