IÖR-Texte

Nr. 148

Sustainable Neighbourhoods: Assessment tools for renovation and development

Andreas Blum, Marcus Grant

Die hier vorliegende Dokumentation von Bewertungsinstrumenten für nachhaltige Sanierung, Erneuerung und Entwicklung von Stadtteilen in Europa ist ein Ergebnis des europäischen Kooperationsprojektes "Nachhaltige Sanierung von Gebäuden für nachhaltige Nachbarschaften" (HQE²R). Das Akronym HQE²R steht für den französischen Untertitel des Projektes "Haute Qualité Environnementale et Economique de Renovation": Hohe ökologische und ökonomische Qualität der Erneuerung. In dem Projekt kooperierten im Zeitraum 7/2001-3/2004 10 Forschungseinrichtungen und 14 Partnerstadtteile unter der Gesamtkoordination durch CSTB (Frankreich). Ein wesentliches Ziel des Projektes lag in der Entwicklung eines auf unterschiedlichen europäischen Erfahrungen basierten methodischen Rahmens zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung von städtischen Teilräumen. Dabei geht es insbesondere darum, engagierte Akteure in ihrem Bewertungs- und Entscheidungsprozess in Richtung nachhaltiger Entwicklung zu unterstützen.

Für den Praktiker, der bei konkreten Vorhaben nachhaltiger Entwicklung von Stadtteilen mit Bewertungsfragen beschäftigt ist, empfiehlt das Instrumentarium HQE²R einen zweistufigen Ansatz:

  1. Am Anfang steht das übergreifende HQE²R INDI Modell (INDicator-based Impact-assess­ment) für eine umfassende Orientierung und überblickartige Bestandsaufnahme unter dem Leitbild nachhaltiger Entwicklung. Dieses Analyse- und Bewertungsmodell basiert auf dem HQE²R Indikatorensystem ISDIS (Issues and Sustainable Development Indicators System).
  2. Darauf folgt die Anwendung ausgewählter Bewertungsinstrumente für besondere Teilaufgaben (wie etwa die strategische Umweltprüfung entsprechend der europäischen Direktive 2001/42/EU) oder für identifizierte Detailfragen (wie etwa die Energieeffizienz von Gebäuden, besondere Sanierungsbedarfe, Rentabilität von Umweltinvestitionen oder Qualitätsverbesserungen usw.).

Die hier vorliegende Dokumentation unterstützt besonders den zweiten Schritt durch Informationen zu in Europa und teilweise darüber hinaus existierenden Instrumenten und Ansätzen für verschiedene Aspekte und Anwendungsbereiche. Die Gliederung der Übersicht folgt typischen Fragen bei der Auswahl von Bewertungsinstrumenten in der Praxis. Vorgestellt werden auch die Modelle des Instrumentariums HQE²R: Neben dem übergreifenden INDI (s. o.) sind das für die zweite Phase ENVI (ENVironmental Impact / Umweltwirkungen) und ASCOT (ASsessment tool for additional construction COsT in sustainable building renovation / Bewertung zusätzlicher Baukosten für nachhaltige Sanierung).

Erstellt wurde diese Dokumentation unter Verantwortung der HQE²R Projektpartner IÖR (Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung, Dresden; Andreas Blum) und UWE (University of the West of England, Faculty of the Built Environment, Bristol; Marcus Grant) in einer intensiven Teamarbeit. Die Beiträge zu den verschiedenen Ansätzen und Verfahren wurden in der Regel durch die jeweiligen nationalen Projektpartner beigesteuert und in der englischen Originalfassung belassen. In deutscher Sprache wird im Anhang das HQE²R Aspekte und Indikatoren System ISDIS vorgestellt. Ein Gesamtüberblick in deutscher Sprache zu den Ergebnissen des Projektes sowie der Arbeit in den Partnerstadtteilen ist in Vorbereitung.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.