Forschungsgruppe Nachhaltige wirtschaftliche Dynamik und Innovation

Wirtschaftliche Mechanismen und Politikinstrumente sind integrale Bestandteile der vielfältigen Formen der Multiform-Governance der räumlichen Nachhaltigkeitstransformationen. Innerhalb des Marktsystems werden Instrumente wie Subventionen oder Steuern, öffentliche Investitionen und Ausgleichsregelungen eingesetzt, um Produktion und Konsum auf nachhaltige Güter und Dienstleistungen auszurichten und die räumlichen und sozialen Ungleichheiten, die mit dem Übergang zur Nachhaltigkeit einhergehen, zu lindern. Darüber hinaus werden neue Modelle wie die Kreislaufwirtschaft und Degrowth-Strategien auf verschiedene räumliche Kontexte zugeschnitten und bieten systemische Ansätze für die Nachhaltigkeit. Dementsprechend sind auch verbesserte Indikatoren erforderlich, um den Fortschritt in Richtung Nachhaltigkeit zu messen.

Die Forschungsgruppe „Nachhaltige wirtschaftliche Dynamik und Innovation“ untersucht die Rolle wirtschaftlicher Hebel als entscheidende Komponenten der Transformationsfähigkeit von Städten und Regionen. Sie baut auf Erkenntnissen über komplexe intra- und interregionale Interaktionen zwischen Wirtschaftssektoren, über nachhaltige Wirtschaftsmodelle und über Kräfte, die nachhaltigkeitsrelevantes Handeln von Wirtschaftsakteuren (z.B. Haushalte, Unternehmen, Kommunen) bestimmen. Besonderes Interesse gilt den Faktoren, die nachhaltigkeitsorientierte Innovationen bestimmen, sowie der Institutionalisierung und räumlichen Verbreitung nachhaltiger Praktiken. Ziel ist es, durch inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit einen Beitrag zur Entwicklung von Politikinstrumenten und den notwendigen Werkzeugen und Bewertungsrahmen zu leisten.

Die Forschungsgruppe arbeitet mit einem breiten Spektrum von Ansätzen, einschließlich ökonomisch-mathematischer Modellierung, statistischer und ökonometrischer Analysen, Umfragen, thematischer Inhaltsanalysen und qualitativer Analysemethoden. Wir entwickeln und verwenden regionale Input-Output-Modelle, Netzwerkmethoden und rechenbare Gleichgewichtsmodelle (CGE), um die Auswirkungen von Umweltschocks, strukturellen Veränderungen und politischen Maßnahmen auf die lokale Ökonomien zu bestimmen. Wir wenden statistische Analysen sowie vergleichende Fallstudien an, um kausale Zusammenhänge und Interventionsmöglichkeiten zu ermitteln.

Die zentralen Forschungsfragen lauten:

  • Welche Zusammenhänge bestehen zwischen raumwirtschaftlichen Mustern, Regulierungs- und Marktzwängen und den Transformationskapazitäten von Städten und Regionen?
  • Wie können wirtschaftliche Anreize und Mechanismen gestaltet und genutzt werden, um die Transformationskapazitäten von Städten und Regionen zu erhöhen und Innovationen in Richtung Nachhaltigkeit zu lenken?

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.