Wir untersuchen Fragen zur Materialität der gebauten Umwelt und deren Nachhaltigkeit. Unser übergeordnetes Ziel ist es, Zirkularität in der gebauten Umwelt ganzheitlich auf der Ebene von Städten und Regionen voranzubringen und in diesem Sinne stadtregionale „zirkuläre Räume“ zu beschreiben, zu verstehen und zu bewerten sowie zu deren Entwicklung beizutragen. Unser Anliegen ist es, den Verbrauch natürlicher Ressourcen sowie graue Emissionen und Flächenbeeinträchtigungen zu minimieren. Dabei legen wir ein besonderes Augenmerk auf die räumliche Konfiguration von Ressourcenverfügbarkeit, -angeboten, -beständen und -bedarfen. Aus dieser Perspektive verstehen wir gebaute Umwelt als Teil komplexer sozio-ökologisch-technischer Systeme, deren Physis Gebäude, Infrastrukturen und vom Menschen überformte Freiräume umfasst.
Wir entwickeln digitale Materialkataster für Städte und Regionen, um die materiellen Bestände vorhandener Siedlungsstrukturen und ihre Veränderungen zu quantifizieren. So können auch die Effekte siedlungspolitischer Entscheidungen, gesellschaftlicher Nachfrage sowie technischer oder sozialer Innovationen bei der Bereitstellung und Nutzung von Gebäuden und Infrastrukturen abgeschätzt werden. Methodisch kombinieren wir Ansätze der durchgehenden Materialflussanalyse, Prozesskettenanalysen, Ökobilanzen, flächenbezogene Analysekonzepte und Analysen der Entwicklung der gebauten Umwelt. Dies ermöglicht es uns, Effekte im Hinblick auf Ressourcenkonsum, graue Emissionen und Flächennutzung zu bewerten. Unter Berücksichtigung von innovativen Geschäftsmodellen zur Stärkung zirkulärer Ansätze der Entwicklung der gebauten Umwelt und deren Konkretisierung in verschiedenen räumlichen Kontexten wollen wir dazu beitragen, Städte und Regionen zu „zirkulären Räumen“ zu entwickeln, in denen Ressourcenschonung maximiert und materialinduzierte Emissionen minimiert werden.
Mit dem "IÖR-Informationssystem Gebaute Umwelt" (ISBE) unterstützen wir Wissenschaftler*innen und Akteur*innen insbesondere der Stadt-, Regional- und Umweltplanung sowie der Industrie mit Informationen zur Materialität der gebauten Umwelt, eingebettet in ein umfassendes Konzept, das Fragen der Ressourcenschonung und des Umgangs mit Umweltrisiken und Resilienz adressiert. Damit wollen wir dazu beitragen, zirkuläre Konzepte in der Praxis umzusetzen.
Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.