Zum 1. September hat Dr. Martin Behnisch die Leitung des Forschungsbereichs Raumbezogene Information und Modellierung im IÖR übernommen. Zugleich ist er nun auch Professor an der Technischen Universität Dresden. In einer feierlichen Zeremonie übereichte ihm die Rektorin der TUD, Prof. Ursula M. Staudinger, Ende August die Berufungsurkunde.
Dr. Behnisch ist seit 2011 als Seniorwissenschaftler am IÖR tätig. Nach dem Studium des Holzbaus und der Bauelemente an der Berufsakademie Sachsen und einem Architektur-Studium am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) promovierte er 2007 am KIT zum Thema Urban Data Mining und zur Frage, wie sich Verfahren des Data Mining und der Knowledge Discovery in Verbindung mit Geoinformationssystemen für die Erforschung der gebauten Umwelt nutzen lassen. Weiterhin absolvierte er mit Auszeichnung an der Paris-Lodron Universität Salzburg ein Postgraduales Studium im Fachgebiet Geographical Information Science and Systems. Es folgten Stationen als wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Lehrbeauftragter am KIT und der Tianjin University in China. Bevor Martin Behnisch ans IÖR wechselte, war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Denkmalpflege und Bauforschung der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich tätig.
Schwerpunkte seiner Forschung am IÖR liegen im Bereich von Spatial Data Science und GeoAI. Dabei konzentriert sich Martin Behnisch darauf, aussagekräftige Datenbestände sowie Entscheidungsunterstützungsdienste aufzubauen. Er war unter anderem maßgeblich an Untersuchungen zur weltweiten Zersiedelung beteiligt und leitete ein Projekt zur Ermittlung des Solarenergiepotenzials von Gebäudefassaden in Deutschland.
„Geodaten und raumbezogene Modellierungen von alternativen Zukünften werden für Wissenschaft und Gesellschaft in absehbarer Zeit deutlich an Bedeutung gewinnen. Wir sind auf dem Weg in ein digitales Zeitalter. Das kann mit Blick auf das Ausmaß der gegenwärtigen globalen sozial-ökologischen Krise durchaus von Vorteil sein. Dann nämlich, wenn es uns gelingt, raumbezogene Informationen und Modellierungen so in die Anwendung zu bringen, dass sie uns dabei unterstützen, einen tiefgreifenden Wandel zu erreichen und Regionen, Städte und Quartiere nachhaltig und resilient zu gestalten“, erläutert Behnisch.