Forschungsgruppe Urbane Struktur und Politik (USP)

Die Forschungsgruppe "Stadtstruktur und -politik" hat sich zum Ziel gesetzt, die Integration von Ansätzen der Geoinformatik und der Planungswissenschaft im Forschungsbereich Räumliche Information und Modellierung (FB M) zu stärken. Unser Beitrag liegt in der Schaffung von empirischem und konzeptionellem Wissen für einen Transformation hin zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Die Forschungsgruppe entwickelt Ansätze zur Integration und Kontextualisierung räumlicher Informationen mit dem Ziel, kausale Zusammenhänge zwischen Stadtstruktur und Politik zu untersuchen.

Integration
Die Gruppe strebt eine ständige Diskussion über Konzepte, Ansätze und Methoden an, um die Potentiale der räumlichen Analyse weiterzuentwickeln, um räumliche Strukturen und Prozesse aus Sicht von Bodenpolitiken lesbar zu machen. Unser bodenpolitischer Ansatz umfasst dabei Politiken für die öffentliche Planung und das Landmanagement und deren Anwendung durch die Akteure. Über die öffentliche Planung hinaus lenkt dies die Aufmerksamkeit auf das private Eigentum an Grund und Boden. In Bezug auf städtische Struktur konzentrieren wir uns auf die Themen Flächenkreislaufwirtschaft und Verdichtung als Beispiele für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung.

Kontextualisierung
Bodenpolitiken werden hinsichtlich des gesellschaftlichen Ziels einer nachhaltigen Stadtentwicklung ständig angepasst. Wie diese Politiken und davon abgeleitete Instrumente jedoch von den Akteuren angewandt werden und letztlich die städtische Form verändern, gilt es weiter zu erforschen. Dies erfordert Ansätze der räumlichen Analyse, die städtische Dynamiken im Kontext von Bodenpolitiken darstellbar machen. Wir entwickeln mikroskalige Ansätze, die polyzentrische, funktional verflochtene Stadtregionen abdecken, um räumliche Dynamik zu messen und zu bewerten. Wir integrieren dabei soziale und ökologische Dimensionen von städtischen Strukturen und Prozessen, die für Entscheidungsprozesse in der Stadt- und Regionalplanung relevant sind.

Kausalität
Die Gruppe konzentriert sich auf die methodische Herausforderung, auf kausale Beziehungen zwischen Politik und Stadtstrukturen rückzuschließen. Wir gehen von der Grundannahme aus, dass städtische Form gesellschaftliche Regeln und Praktiken und damit auch Bodenpolitiken widerspiegelt. Die Komplexität von städtischer Morphologie und Akteurshandeln, die Bodenpolitiken anwenden und anpassen, erfordert die Weiterentwicklung von Mixed-Method-Ansätzen, um auf Ursache-Wirkungs-Beziehungen im Raum zu schließen. Die Forschungsgruppe nutzt hierzu das Potenzial eines integrativen Ansatzes, der komplementäre Erklärungsansätze und Kausalitätskonzepte der quantitativen und qualitativen Forschung zusammenführt.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.