IÖR-Texte

Nr. 158

Wohnsituation älterer Haushalte in Deutschland - Ergebnisse einer Auswertung des Sozio-oekonomischen Panels

Holger Oertel, Juliane Banse

Im vorliegenden Text werden unterschiedliche Aspekte der Wohnsituation älterer Menschen anhand eigener Auswertungen des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) vorgestellt. Die Auswertungen erfolgten im Rahmen eines Forschungsprojektes am Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) mit dem Titel "Demographischer Wandel und Wohnansprüche Älterer (60+) - Hinweise für städtische Wohnkonzepte" und dienten der Einordnung einer Befragung von älteren Haushalten in Dresden (vgl. Banse, Möbius, Deilmann 2008). Weiteres Ziel der SOEP-Analysen war es, einen Überblick zu deutschlandweiten Strukturen und Entwicklungen hinsichtlich der Wohnsituation Älterer zu schaffen sowie Potenziale und Grenzen dieser Datenquelle zu ermitteln.

Die Analysen erfolgten für Deutschland insgesamt und für Ost- und Westdeutschland. Bei einigen Aspekten erfolgten Analysen zu Gemeinegrößenklassen. Differenziert betrachtet wurden die Haushalte insgesamt sowie die Altersklassen der unter 60-Jährigen, der 60- bis unter 75-Jährigen und der 75-Jährigen und Älteren. Im ersten Teil des Textes wird die gegenwärtige Altersstruktur und deren Unterschiede in Ost und Westdeutschland sowie die zu erwartenden Veränderungen der Bevölkerungszahl und der Altersstruktur bis 2050 auf der Grundlage der 11. Koordinierten Vorausberechnung des Statistischen Bundesamtes dargestellt. Deutlich wird, dass sowohl in Ostdeutschland als auch in Westdeutschland die Zahl der älteren Bevölkerung steigen wird. Die Zahl der älteren Haushalte und die Veränderung der Haushaltszahl bis 2050 sind weiterer Gegenstand der Darstellung in diesem Kapitel. Im zweiten Teil werden Vorgehensweise und ausgewählte Ergebnisse der IÖR-Analyse zur Wohnsituation der Älteren mithilfe von Daten des SOEP vorgestellt und diskutiert. Dabei konzentrieren sich die Auswertungen auf die Aspekte allgemeine Merkmale der Haushalte (Größenstruktur, Einkommen etc.), Wohneigentum, Wohnungsgrößen, Gebäudetypen, Wohnungsausstattung, Wohnkostenbelastung und Wohnmobilität.

Es stellt sich heraus, dass bei den Haushalten mit Personen unter 60 Jahren z. T. sehr dynamische Angleichungsprozesse in der Wohnsituation zwischen Ost und West zu verzeichnen sind. Beispielsweise unterscheiden sich die Wohneigentümerquoten, die pro-Kopf-Wohnfläche oder der Anteil voll ausgestatteter Wohnungen bei diesen Haushalten zwischen Ost- und Westdeutschland kaum noch. Bei den älteren Haushalten ab 60 Jahre sind hingegen z. T. beträchtliche Unterschiede zu verzeichnen, die zukünftig wahrscheinlich erst durch das Altern jüngerer Generationen ausgeglichen werden.

Zum Schluss des Textes werden in einem kurzen Fazit die Ergebnisse der Auswertungen zusammengefasst und die Möglichkeiten und Grenzen des SOEP zur differenzierten Analyse der Wohnsituation Älterer in Deutschland verdeutlicht.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.