IÖR-Texte

Nr. 122

Energiebedingte Kosten des Bauens und Wohnens

Gerd Lintz, Clemens Deilmann, Ruth Böhm

Vor dem Hintergrund der notwendigen Suche nach Bewertungshilfen zur Beurteilung von Umweltschäden, die durch das Bauen und Wohnen verursacht werden, war es Ziel eines Forschungsprojektes zu prüfen, inwieweit sich die externen Umweltkosten dieses Sektors in Deutscher Mark abschätzen lassen. Insbesondere auf der Basis einer Verknüpfung von spezifischen Emissionsdaten mit vorliegenden DM-Schadensbewertungen pro Emissionseinheit konnten Orientierungswerte für die Untergrenze der energiebedingten externen Kosten des Bauens und des Wohnens in den Jahren 1991 und 1996 ermittelt werden.

Für beide Bereiche gemeinsam betrug der Mindestumweltschaden 1996 zwischen 18 und 49 Mrd DM. Beim Bauen sanken im Zeitverlauf zwar die verursachten Kosten pro Quadratmeter neuer Wohnfläche deutlich, der externe Gesamtschaden blieb aber aufgrund eines höheren Bauvolumens unverändert. Da die Umweltkosten des Wohnens fünfmal höher sind als die des Bauens, ist den energiebedingten Emissionen des Wohnens eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen.

Die externen Kosten müßten im Sinne des Verursacherprinzips den Bauherren bzw. Wohnungsnutzern z.B. mittels Abgaben oder Steuern in Rechnung gestellt werden. Umweltorientierte Anpassungsprozesse könnten dabei zu hohe Kostensteigerungen verhindern. Was die Perspektiven der Monetarisierung betrifft, wird hervorgehoben, daß auf der bereits vorhandenen Daten- und Wissensbasis die Monetarisierung der bau- und wohnbedingten Umweltschäden noch weiter präzisiert und über den Energieaspekt hinausgeführt werden könnte. Als besonders dringend wird allerdings die Erarbeitung neuer empirischer Basisstudien zur Monetarisierung von Umweltschäden angesehen.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.